BERET BAROMETER

Das „BERET Barometer“

Der Grand Place in Brüssel: Wer kennt ihn nicht.

Berühmt in aller Welt und umgeben von beeindruckenden Zunfthäusern die sich dem Besucher in einer atemberaubenden Kulisse rund um den Grand Place präsentieren.

Er gilt wohl als einer der schönsten Plätze der Welt.

Wann auch immer sich die Dritten Ardennenjäger aus Vielsalm in Brüssel aufhielten, so waren Sie in Ihrer Freizeit in einer ganz bestimmten Gaststätte hier auf dem Grand Place zu finden.

Die Rede ist hier vom „Roy d'Espagne“(es schreibt sich wirklich so!).

Jener echten und urigen Brüsseler Kneipe die sich auf dem Grand Place mit der Hausnummer 1 befindet.

Also wahrlich eine der ersten Adressen in Brüssel.

Hier befand sich in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, im Kellergewölbe des „Roy d'Espagne“ noch eine zweite Gaststätte.

Das war „Et Kelderke“.

Wenn man die uralten Treppen hinabgestiegen war, tat sich dem Besucher eine gemütlich eingerichtete Kellerbar auf, die ganz auf die Bedürfnisse der meistens trinkfreudigen Kundschaft abgestimmt war.

Hier unten im Keller durfte laut gefeiert werden und trotzdem bekamen die in den oberen Etagen anwesenden Gäste nichts von dieser Lautstärke mit.

Ideale Voraussetzungen also.

Wer wollte, konnte jederzeit mit dem Wirt „Francis“ den eigentlichen Bierkeller besichtigen.

In Brüssel kommt das Jupiler nicht in Flaschen, auch nicht in Fässern.

Nein in Brüssel kommt Jupiler im Tanklastwagen an.

Wenn diese Kiste vorfuhr, sah es auf dem Grand Place aus wie an einer Shell Tankstelle in Weiswampach, die auf dem Trockenen war, und wo schnellstens Nachschub her musste.

Alleine drei riesige Edelstahltanks, nur für Jupiler Bier zuständig, wurden per Leitung mit der Theke verbunden.

Daneben standen dann die Tanks für's STELLA Bier …....aber da redet hier ja keiner von.

Da sich damals in Brüssel abwechselnd alle möglichen Einheiten der Armee aufhielten um den Stadtpalast des Königs, sowie Schloss Laeken und andere Einrichtungen zu bewachen, sprach es sich schnell herum dass man im „Kelderke“ eine schöne Zeit verleben konnte.

Also verbrachte man die Freizeit die man hatte größtenteils bei Francis.

Natürlich hatte Francis logischerweise die besten Kontakte zu den Soldaten die regelmäßig bei ihm einkehrten.

Irgendwann hatte er es geschafft von jeder belgischen Einheit ein Beret zu bekommen.

Irgendeiner ist dann wohl mal auf die Idee gekommen, eine Art Olympiade der Armee Einheiten zu veranstalten.

Jeden Abend wurde nachdem die Rechnung bezahlt war verglichen wer die meisten Getränke auf dem Deckel hatte.

Hatten es also die Ardennenjäger wieder einmal geschafft einen Abend „so richtig fröhlich“ zu verbringen, dann wurde dass grüne BERET mit dem Wildschwein an oberster Stelle aufgehängt.

Darunter konnte man dann die Platzierungen der anderen Einheiten bewundern.

Die Spitzenposition hatte man dann solange für sich, bis irgendeine Einheit es besser machte.

Kehrten die Ardennenjäger dann irgendwann zurück, so musste dieser erste Platz natürlich unbedingt zurückerobert werden.

Dies war aber äusserst selten, aufgrund von vorher aufgestellten "Fabelrekorden" unsererseits

Die allermeiste Zeit war es unter der Zimmerdecke also:

„DUNKELGRÜN mit Schwein drauf.“!!!

Francis war sogar so fair dass er es nicht gelten ließ wenn zum Beispiel 35 Soldaten der Einheit XY dachten unseren „immerwährenden“ Rekord eingestellt zu haben, den wir mit 12 Mann errungen hatten.

Da konnte man sich sicher sein, dass Francis sich aufschrieb wieviel Personen an solch einem Rekord gearbeitet hatten.

Prozentual rechnete Francis also die Ergebnisse gegeneinander auf, und so kam es das unser Wildschwein Beret viele lange Jahre an erster Stelle des BERET Barometers zu finden war.

Leider hörte Francis in den 90er Jahren dort auf, und somit ging auch diese Tradition der 3ten Ardennenjäger verloren.

Text: Dieter Crott