Nachkriegszeit

Die Nachkriegszeit

Quelle: mil.be

 

 

Nach dem Krieg belegten die Belgier wieder die unversehrten oder kaum beschädigten Gebäude. Die Räumung der Minen aus dem Truppenübungsplatz dauerte drei Jahre und forderte drei Opfer. Dabei muss man bedenken, dass in einer Nacht 11.000 Artilleriegeschosse auf der HOHEN MARK niedergingen. Nach und nach erstand das Lager wieder aus seinen Trümmern.

  • Die Instandsetzung des Straßennetzes. Zur Zeit besteht dieses Netz aus 26 km Straße, wovon 14 km für den Zivilverkehr offen sind.
  • Die Errichtung von 60 Baracken für die Truppe (MONTOISY) im Jahre 1951, da die Gebäude für die Offiziere und Unteroffiziere unversehrt geblieben waren.
  • Die Instandsetzung der Trinkwasseranlage und des Stromnetzes.
  • Der Umbau der ehemaligen Pferdeställe in Garagen.
  • Die Errichtung einer Außenposition auf MONT-RIGI im Jahre 1955, die infolge der Intervention der "Vennfreunde" aufgegeben wurde.
  • Die Anlagen für Fahrzeugplätze.
  • Die Instandsetzung aller nicht zestörten Gebäude.
  • Der Bau einer großen Tankstelle im Jahre 1965.
  • Die Errichtung neuer Wohnhäuser für das permanente Personal.

So konnte das Lager wieder ca. 300 Offiziere, 400 Unteroffiziere und 2.100 Soldaten aufnehmen. Im Jahre 1959 schuf die Luftwaffe in ELSENBORN die 3. WETSA, eine Luftabwehrraketeneinheit. Straßen, Plattformen, Baracken, Schuppen, Unterstände und Lagerplätze wurden alsdann auf RODERHÖHE angelegt. Ein Teil des Personals befand sich in ELSENBORN, der andere in der Kaserne in MALMEDY. Die Raketeneinheit wurde durch andere Einheiten ersetzt und schließlich verließen auch die "Blauen" ELSENBORN im Jahre 1969.

Es ist auch hervorzuheben, dass eine Disziplinarabordnung, die nie stärker als 60 Mann war, ebenfalls zwischen 1948 und 1956 in ELSENBORN weilte.

Bedeutende Grundstückstauschgeschäfte sind auch zwischen der Gemeinde und der Landesverteidigung erfolgt. So hat das Lager zum Beispiel 80 ha zwischen WIRTZFELD und ELSENBORN erworben. Die Armee war auch am Bau der Betonstraße nach WIRTZFELD beteiligt. Da diese Straße dieses Grundstück vom Rest des Lagers trennte, hat die Gemeinde es den Landwirten zur Verfügung gestellt. Zur Errichtung eines Sportkomplexes erwarb die Gemeinde später ein Gelände von 3,5 ha zum Preise von 50.000 Bef, das teilweise an die Sonderschule abgetreten wurde. Seither blieb die Gesamtfläche des Lagers bei ungefähr 3.000 ha.

Da die Montoisy Gebäude nicht mehr den erforderlichen Komfort boten, kam 1972 ein neues großes Bauprojekt zustande. Die Firma LECOQ begann zuerst mit dem Bau neuer Straßen, und errichtete dann 13 Gebäude der neuen Kaserne (12 für die Truppen und einen für den Stab). Die ersten wurden schon 1976 belegt und insgesamt finden darin 1.500 Soldaten Aufnahme.

Im Jahre 1976 wurden auch neue Schießposten und Stände angelegt. Die Bauarbeiten des Selbstbedienungsrestaurants begannen im April 1975 und die Einweihung fand am 29. August 1981 statt. 2.000 Mahlzeiten können in zwei Gängen mit einer jeweiligen Kapazität von 400 Personen ausgegeben werden .

Am 1. August 1984 kam eine Abordnung des Wing Meteo (Wetterdienst), die sich am Flugplatz niederließ. Im Jahre 1988 begann man mit dem Bau der neuen Garagen.

Am 1. Jui 1990 ließen sich, von den aus Deutschland zurückkehrenden belgischen Streitkräften, der 80A und eine Abordnung der 255.Wartungskompanie der Heeresflieger in unseren Mauern nieder.

Obschon das Lager traditionsgemäß ein Artillerielager ist, so nimmt es jedoch heute zahlreiche Abordnungen aller Waffengattungen auf, die dort mit verschiedenartigen Waffen, vom 5,56 mm bis 76 mm üben. Die Luftwaffe übt dort auch den Abwurf von Bomben und Raketen sowie das Kanonenschießen. Auch ausländische Armeen halten dort im Rahmen der AMF-Abkommen regelmäßig Schießübungen ab. Angesichts seiner jetzigen Anlagen kann man sagen, dass das Lager ein regelrechtes Dorf bildet. Es verfügt über eigene Wasserversorgungsanlagen, die zudem Zivilhäuser mit Wasser versorgen, und führt selbst zahlreiche Arbeiten durch : Schreinerei, Gartenunterhalt, Schmiede,...

1932 wurde nach den Plänen des Vervierser Architekten BURGET eine neue Kapelle erbaut, in der zahlreiche Einwohner der Umgebung den Gottesdiensten beiwohnen. Im Lager hat es auch von 1948 bis 1978 eine Schule gegeben.

So sind seit vielen Jahren infolge verschiedener Faktoren gute Verbindungen zwischen dem Lager und der Zivilbevölkerung geknüpft worden, und zwar hauptsächlich durch:

  • Eine Politik einer Öffnung zu den Zivilbehörden hin, die durch die verschiedenen Kommandanten des Lagers geführt worden ist.
  • Eine breite Sozialhilfe (Unterstützung der Sonderschule von ELSENBORN, der Gemeinde bei besonders strengen Wintern in der Gegend...)
  • Und vor allem durch die Unterzeichnung des Abkommens vom 31. Oktober 1991

Seit seiner Gründung hat das Lager die Ehre gehabt, zahlreiche Persönlichkeiten zu empfangen. Bereits in der preußischen Zeit hat Prinz Friedrich Leopold von Preußen, der jüngste Bruder des Kaisers Wilhelm, die Truppe inspiziert. König Albert I hat seinerseits schon am 2. Mai 1920 dem Lager einen Besuch abgestattet. Ihre Majestät, Königin Elisabeth, hat die renovierte Kapelle im Jahre 1946 eingeweiht. König Baudouin ist mehrmals gekommen : 1955-1957 sowie im Jahre 1960 in Begleitung des Schahs von Persien.

Zur Zeit betreuen 9 Offiziere, 46 Unteroffiziere, 102 Berufssoldaten und 2 Zivilangestellte das Lager.

Dieses Lager ist im Laufe der Zeit eines des größten unserer Steitkräfte geworden und wird es gewiss noch bleiben