Die Preussische Zeit

Die preußische Zeit

Quelle: mil.be

 

Ab dem Frühjahr 1891 fanden verschiedene Erkundungen in der Gegend des Hohen Venns durch den Kommandanten des Korps, General VON LOE, statt und die Wahl fiel auf die großen Heidelandschaften und Brachflächen bei ELSENBORN.

Die preußische Absicht bestand darin, das Dorf ELSENBORN mit in den Bereich des geplanten Lagers einzubeziehen, was die Evakuierung der Dorfbewohner zur Folge gehabt hätte.

Schließlich wurde lediglich ein Betrag von 2.500.000 Mark für die Anschaffung des Geländes und für die Durchführung des Programms zur Errichtung des Barackenlagers sowie für die unentbehrlichen Dränagearbeiten ausgegeben.

Im Jahre 1894 fand eine letzte Erkundung in der Umgebung des "NIDRUMER HECK" statt: das Problem bestand darin, dem zukünftigen Übungsgelände eine Gestalt zu geben, die den militärischen Erfordernissen genügte unter Annschluß des Dorfes ELSENBORN: dieser Entschluss wurde gefasst, als sich herausstellte, dass der Ankauf des Dorfes eine Summe um mehr als 6 Millionen Mark erfordert hätte.

Ab dem Jahre 1894 wurde ein vorläufiges Zeltlager auf dem GRANATBUSCH und anschließend im jetzigen Lagerbereich aufgeschlagen und am 4. Juni zog der erste Lagerkommandant, Oberst Baron WYKRADT-HÜCHTENBRUCK ein.

Die eigentlichen Bauarbeiten begannen erst wirklich 1895. Nach und nach wurde alles für den Komfort eingerichtet, so u.a.:
 

  • 1895 : Errichtung der Blechbaracken für die Offiziere. Anlegen einer Trinkwasserleitung.
  • 1896 -1897 : Dränage und Trockenlegung des Geländes. Errichtung der Baracken aus Blech für die Truppe und aus Hartmaterial für die Offiziere.
  • 1896 : Errichtung des Kasinos
  • 1896 : Errichtung von Pferdestallbaracken aus Holz für 1500 Pferde.
  • 1896 : Errichtung der Gebäude für das Garnisonspersonal.
  • 1897 : Errichtung einer Feldpost, der Kommandantur und der Wache (im selben Gebäude wie die Post).
  • 1898 : Verlegen der Stromleitungen. Errichtung der Badehäuser.
  • 1899 - 1900 : Bau des Krankenreviers.
  • 1899 - 1901 : Bau der Eisenbahnstrecke SOURBRODT-LAGER (Feldbahn : Vizinalbahn von 3,2 km mit 60 cm Gleis). Dieser asthmatische Zug (er musste manchmal von den Urlaubern geschoben werden, damit er den Anstieg zwischen SOURBRODT und dem Lager schaffte) trug zum Spott den Namen "Feuriger Elias".

Das Lager war so angelegt worden, dass es 4.000 bis 5.000 Mann, nämlich drei Brigaden aufnehmen konnte. Der General der Kavallerie, Baron VON LOE, wollte gleichzeitig die verschiedenen Waffengattungen der großen Einheiten seines 8. Armeekorps von KOBLENZ ausbilden lassen.

Die preußische Infanterie und Kavallerie wurden also dort gleichzeitig ausgebildet und marschierten bei echtem Artillerie-Stützfeuer auf.

Diese Übungen sollten unter realistischen Umständen stattfinden. Aus diesem Grund wurden Vorrichtungen wie die drei Beobachtungstürme gebaut. Zwei bewegliche Zielscheibenanlagen wurden eingerichtet ; sie waren revolutionär für diese Zeit und die anderen Lager (SENNE, MÜNSTER, MAGDEBURG) statteten daher Besuche ab.

Auf der Straße nach SOURBRODT und der Umgebung des Bahnhofs siedelten sich zahlreiche Kneipen, Hotels, Fotografen und andere Geschäfte an.

Das Lager erlebte eine Blütezeit, so wie auch die Nachbardörfer NIDRUM, ELSENBORN, SOURBRODT und WEYWERTZ, deren Einwohner dort einträgliche Arbeitsplätze fanden.

Daher dachten die Behörden, eine unabhängige Gemeinde zu gründen, aber das Projekt musste aufgegeben werden, da es zu wenig Einnahmen gegeben hätte (Steuern..) und die Betriebskosten für eine so geringe Bevölkerung zu hoch gewesen wären.

Von den Anfängen bis im Jahre 1914 wurde das Lager immer mehr in Anspruch genommen und die Anzahl der aus hartem Baustoff errichteten Gebäude wurde immer größer.
 

  • 1911 : Errichtung eines definitiven Postgebäudes
  • 1912 : Errichtung der Kaserne A5