GP
aus Wikipedia
FN Browning GP | |
---|---|
Allgemeine Information | |
Zivile Bezeichnung: | FN Browning HP |
Entwickler/Hersteller: | Fabrique Nationale d’Armes de Guerre |
Entwicklungsjahr: | 1922 |
Herstellerland: | Belgien |
Produktionszeit: | 1935 bis |
Waffenkategorie: | Pistole |
Maße | |
Gesamtlänge: | 198 mm |
Gesamthöhe: | 118 mm |
Gesamtbreite: | 36 mm |
Gewicht: (mit leerem Magazin): |
0,99 kg |
Lauflänge: |
118 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: |
9 mm Parabellum |
Mögliche Magazinfüllungen: | 13 + 1 Patronen |
Munitionszufuhr: | zweireihiges Stangenmagazin |
Anzahl Züge: | 4 |
Drall: | Rechts |
Ladeprinzip: | Rückstoßlader |
Die FN Browning GP (Grande Puissance), ist eine Pistole des belgischen Waffenherstellers Fabrique Nationale d'Armes de Guerre in Herstal.
Sie wurde entwickelt von John Moses Browning und gehört zu den am weitesten verbreiteten Pistolen überhaupt.
Geschichte
Die Arbeit an dieser Waffe begann 1922, als die französische Regierung den Auftrag zur Beschaffung einer neuen Standardpistole für ihre Streitkräfte herausgab.
Die Spezifikationen des Auftrags forderten eine Pistole mit einer Magazinkapazität von 15 Schuss.
John Moses Browning, der im Jahre 1902 Amerika verlassen hatte und nun für den belgischen Waffenhersteller FN arbeitete, präsentierte 1925 einen ersten Entwurf, damals noch mit einreihigem Magazin.
Der Mechanismus war sehr robust, die Pistole setzte dementsprechend auch Maßstäbe in Sachen Zuverlässigkeit.
Browning starb im Jahre 1926, noch bevor er seine Entwicklung abschließen konnte.
Dies übernahm sein belgischer Kollege Dieudonné Saive. Er brachte als Innovation ein zweireihiges Magazin ein, welches damals noch in keiner Pistole verwendet wurde.
Einsatz
Als die Pistole 1935 endlich marktreif wurde, entschied sich die französische Regierung nicht für das Modell, statt dessen jedoch das Militär und die Polizei Belgiens.
Auch viele andere Nationen erkannten das Potential der High Power und übernahmen sie in ihre Ausrüstung.
Als zu Beginn des 2. Weltkrieges deutsche Truppen Belgien besetzten, wurde die Produktion dann unter deren Regie fortgesetzt.
Die Waffe wurde im deutschen Militär dann als Pistole 640(b) geführt und hauptsächlich an die Waffen-SS ausgegeben.
Doch auch auf alliierter Seite wurde die Pistole eingesetzt: in Kanada wurde während des Krieges die FN High Power in Lizenz gefertigt. Dorthin floh Saive während der Dauer der Besatzung und half bei der Produktion.
Nach dem Krieg wurde die Fertigung in Belgien wieder aufgenommen, die FN High Power fand weltweit großen Absatz, entweder im direkten Export oder als Nachbau.
Die Waffe findet heute in über 50 Ländern bei Polizei und Militär Anwendung.
Bis zur Einführung der SIG Sauer P226 gehörte die High Power als »Pistol L9A1« zur strukturmäßigen Bewaffnung der britischen Streitkräfte.
Zum Teil ist sie dort noch in Gebrauch.
Auch beim belgischen Militär steht sie noch in Dienst.
Bei der österreichischen Gendarmerie wurde sie vor einiger Zeit durch die Glock 17 ersetzt.
In den 1960er Jahren, als die meisten Länderpolizeien Deutschlands mit Pistolen im Kaliber 7,65 mm Browning ausgerüstet waren, wurde die High Power als Dienstpistole in Nordrhein-Westfalen verwendet.