Jahrgang 1991 - 92

                                                         Fotos und Text von Edgar George

Der 1. Zug des Jahrgangs 91-92 wurde nach der Grundausbildung (eingezogen September) in den 2. Zug (eingezogen August) integriert. 

Der 3. Zug (eingezogen Oktober) auch so halb nach einigen Monaten.

 

Das war damals so ein Ding.

Wir wurden also  Aug, Sept, Okt eingezogen, und im Frühjahr stand fest, dass Schluss war mit Militärdienst. Unser Frust war damals natürlich riesengroß.

 

Entsprechend der "Riemen von der Scheibe" wie man so sagt. 

 

Nach einer flammenden Motivationsrede von Lt Vandevoorde haben wir uns dann aber noch am Riemen gerissen und das Ding vernünftig beendet.

Wir sollten das Beste aus der verbleibenden Zeit machen und hatten noch die Chance mit sündhaft teuren Panzergranaten (man sprach uns von 25.000 Franken pro Schuss) oder sonstigen militärischen  Errungenschaften zu hantieren. 

Langeweile hatten wir eigentlich nie. Die Munitionskammern durften wir schon komplett räumen. Wir haben sämtliche Piquets, Manöver und Ausbildungen mitgemacht. z. B. Zaventem, 2 mal Burg-Leopold, Lagland, einwöchige Nato Übung in den Ardennen  (durch Unruhen im nahen Osten Irak-Iran) und die Abseil- und Häuserkampfausbildung in Givet.

Wenn ich mich recht erinnere war der 3. Zug noch mit einer Mörsergruppe der 2. Kie nach Schottland. Bin mir da aber nicht mehr ganz sicher.

 

Zudem wurden die 4 Blocks beim Fußballplatz komplett renoviert. Wir mussten Wochenlang alles ausräumen und in die beiden hinteren Blocks der CI tragen.

Die 4 Blocks wurden komplett renoviert. Vom Dach bis zu den Fliesen im Erdgeschoss.  Die Renovierungsarbeiten wurden zwei Monate vor unserem Demob begonnen, da stand schon fest, dass Vielsalm zu gemacht würde. Der Leutnant VdV sagte, dass die Firmen den Zuschlag schon vor Monaten erhalten hätten, und natürlich drauf bestanden, es auszuführen. Ein Vertragsrücktritt wäre der Armee zu teuer geworden bzw. hätte die gleiche Summe gekostet.  Da ist nie mehr eine Kompanie eingezogen. Der Jahrgang nach uns (der letzte der dann überhaupt eingezogen wurde), hat dann schon alles in andere Kasernen gefahren.

In den 3 letzten Monaten war die KIE dann völlig aufgelöst. Die nicht für den MESA arbeiteten und vorbereiteten, waren für aller Teufels Arbeiten eingeteilt oder gingen von Wache auf.   

Das Roulement - Wache - frei von Wache und  Piquetdienst wurde auch gelockert, in die Richtung, dass die 10 Leute von Piquet in eine "gruppe d'intervention a court therme" umgewandelt wurde. Konkret, die 10 Leute mussten binnen 30 min in der Kaserne angetreten sein. Für uns aus der Eifel natürlich ein Glücksfall, denn man konnte abends nach Hause, statt in der Kaserne rum zu hängen. Man hat uns auch nie zurück gerufen. Man wollte uns nicht noch zusätzlich ärgern. Im letzten Monat wurde der Piquet dann komplett gestrichen.

 

Eines hat sich bei mir von der Zeit eingeprägt. Bei der Motivationsrede des Leutnant sprach er von Tugenden, die sich beim Militärdienst festigten: Kameradschaft, Teamgeist, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Respekt. Damals lächelte man über so was. Heute weiß man was er meinte. Erst recht wenn man in Vereinen aktiv ist, oder viel mit jungen Leuten arbeitet. Da denkt man oft : Verschiedenen würde Militärdienst heute auch nichts schaden....

Durch unserem 11 monatigen Crashkurs sind bis heute auf jeden Fall noch sämtliche Freundschaften aktiv und man spricht immer wieder von der Militärzeit. So schlecht kann es also nicht gewesen sein.

 

Macht auf jeden Fall weiter so mit eurer Homepage. Die wird mal zur Schatztruhe!

 

Edgar George

Jahrgang 1991-1992